Depression
Unter einer Depression versteht man eine Erkrankung, die mit deutlichen Veränderungen der Emotionen und der Gedankenwelt einhergeht. Die Symptome sind vielfältig. Jede Depression hat ein individuelles Gesicht.
Häufige Symptome sind eine generelle Freud- und Interessenlosigkeit, Antriebsminderung, ein Gefühl der inneren Leere, das Gefühl der Gefühllosigkeit, Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen, Libidoverlust, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, mangelndes Selbstwertgefühl, Gefühl von Schuld und Wertlosigkeit bis hin zu Selbstmordgedanken.
Auch körperliche Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen, Schmerzen im Bauchraum, am Rücken, diffuse Spannungsgefühle treten gehäuft im Rahmen einer depressiven Grunderkrankung auf.
Auslösend ist meist das Zusammenspiel von erblichen, genetischen Veranlagungen, neurobiologischen Faktoren sowie sozialen Belastungen. Auch gibt es andere Faktoren wie medikamentöse und körperliche Ursachen.
Grundsätzlich ist eine Depression eine gut zu behandelnde Krankheit. Sie lässt sich sowohl mit Antidepressiva als auch mithilfe von Psychotherapie behandeln. Die Kombination von beiden erweist sich oft als sinnvoll und notwendig.
Manie
Als Manie bezeichnet man quasi das Gegenteil einer Depression. Sie zeigt sich in genereller Antriebssteigerung, vermehrter Aktivität, übermäßiger und inadäquater Hochstimmung. Einher geht diese mit einem gesteigerten Gefühl von Energie, Leistungsfähigkeit oder Kreativität, oft verbunden mit starkem Rededrang. Auch unangemessenes zorniges Verhalten und Gereiztheit kommen bei manischen Phasen vor. Es besteht ein erniedrigtes Schlafbedürfnis. Unrealistische Ziele und Pläne bei gleichzeitig gesteigertem Selbstbewusstsein können zu unangemessenem, risikoreichem Verhalten, vermehrten Geldausgaben, gesteigertem sexuellen Verlangen und entsprechenden sozialen Komplikationen und Schwierigkeiten führen.
Behandelt wird eine akute Manie mit Medikamenten. Antiepileptika, Lithium, Antipsychotika und Beruhigungsmedikamente kommen zum Einsatz. Prophylaktische Medikamente sowie ergänzende psychoedukative Maßnahmen, um erneute Erkrankungsphasen zu verhindern, schließen sich an.
Bipolare Störung
Die bipolare Störung zeichnet sich durch einen Wechsel von depressiven und manischen Phasen in jeweils individueller unterschiedlicher Häufigkeit und Dauer aus.
Neben der medikamentösen Behandlung der jeweiligen Episoden ist bei der bipolaren Erkrankung eine prophylaktische Medikationseinnahme und eine Psychoedukation indiziert, damit weitere Stimmungsschwankungen verhindert werden können.
Die Übergänge zu einer schizoaffektiven Störung sind fließend.
Schizoaffektive
Störung
Bei einer schizoaffektiven Erkrankung paaren sich Symptome aus dem Gebiet der affektiven Erkrankungen, also aus dem Bereich der Gefühle, und Symptome aus dem Formenkreis der schizophrenen Psychosen.
Auch hier erfolgt die Behandlung mit Medikamenten. Es kommen Antipsychotika, wie Beruhigungsmedikamente und – je nach Bedarf – auch Antidepressiva zum Einsatz. Medikamente zur sogenannten Phasenprophylaxe, Stimmungsstabilisierer können ergänzend dazukommen. Selbstverständlich werden auch bei diesen Erkrankungen psychoedukative Maßnahmen erarbeitet.
Schizophrenie
Die Schizophrenie ist hinsichtlich der Prognose eine der schwerwiegendsten psychischen Erkrankungen, bei der es zu charakteristischen vielfältigen Symptomen kommen kann. Als wichtigste Ursachen für diese Erkrankung werden anlagebedingte Faktoren und Störungen des Hirnmetabolismus angesehen. Häufige Symptome sind Störungen des Denkens, des Willens und der Psychomotorik wie Apathie, Stereotypen oder auch Agitiertheit sowie auch Störungen der Affektivität wie beispielsweise Gefühlsarmut, Misstrauen, Gereiztheit. Zudem können Störungen der Wahrnehmung wie Halluzinationen oder auch wahnhaftes Erleben und Beeinträchtigungserleben und Derealisations-/Depersonalisationserleben dazukommen. Die Behandlung wird mit Antipsychotika, oft auch in Kombination mit Beruhigungsmedikamenten durchgeführt. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Behandlung ist neben der Psychoedukation die Soziotherapie, um den individuellen Verlauf möglichst günstig zu gestalten.
Demenzen
Die Gruppe der Demenzen umfasst Krankheitsbilder, die mit einem fortschreitenden Verlust von intellektuellen Fähigkeiten, Orientierungsstörungen, Urteilsschwäche, Nachlassen der Alltagskompetenz und Veränderungen der Persönlichkeit einhergehen. Man unterscheidet verschiedene degenerative Gewebsveränderungen des Gehirns, die zu einer dementiellen Entwicklung führen. Die bekannteste Erkrankung dieser Gruppe ist die Alzheimerdemenz. Eine Demenz kann aber auch Folge einer akuten, einmaligen schweren Hirnerkrankung wie beispielsweise einer Hirnverletzung oder einem Sauerstoffmangel sein oder auch durch toxische, metabolische Einflüsse oder auch durch vaskuläre Prozesse bedingt sein.
So möglich, wird die Ursache der Demenz behandelt, anderenfalls werden die Symptome und Verhaltensauffälligkeiten der Erkrankung therapiert sowie die Risikofaktoren minimiert oder beseitigt.
Angsterkrankungen
Man unterscheidet bei Angsterkrankungen phobische Störungen, Panikattacken und die generalisierte Angst. Phobische Störungen zeichnen sich durch eine anhaltende Angst vor einer spezifischen Situation oder einem spezifischen Objekt aus.
Panik ist eine ohne Anlass auftretende ausgeprägte Angst, die attackenweise auftritt und mit erheblichen körperlichen Symptomen wie Schwitzen, Atemnot, Herzrasen, Beklemmungsgefühlen und Zittern assoziiert ist. Häufig entwickelt sich eine Erwartungsangst, die Angst vor der Angst.
Bei einer generalisierten Angsterkrankung bestehen ausgeprägte, anhaltende Befürchtungen. Diese sind unrealistisch und übertrieben und nicht auf einen bestimmten Auslöser oder eine bestimmte Situation bezogen. Einher geht die Angsterkrankung mit vegetativer Anspannung, mit vielgestaltiger körperlicher Ausprägung, motorischer Anspannung, oft auch mit Schlafstörungen.
Die Behandlung setzt sich aus psychotherapeutischen, verhaltenstherapeutischen Methoden und medikamentösen Strategien zusammen.