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Diagnostik Neurologie

 

Elektroencephalogramm – kurz: EEG

Entwickelt wurde diese Untersuchungsmethode durch Dr. Berger in Jena 1929. Dabei werden mittels Elektroden, die am Kopf angebracht werden, spontane Potentialschwankungen der Gehirnzellen, die hirneigene elektrische Aktivität, abgegriffen. Registriert werden Potentialdifferenzen zwischen zwei Elektroden. Mit dieser Methode gelingt es, regionale oder auch generalisierte Funktionsstörungen des Gehirns darzustellen sowie auch Potentiale, die beispielsweise für eine Epilepsie typisch sind. Diese Untersuchungsmethode wird zur Klärung von Epilepsie, Synkopen, Kopfschmerzen, Schädel- Hirnverletzungen oder auch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Schlaganfällen und Tumoren angewandt.

 

Um gute Untersuchungsergebnisse zu erreichen, ist es wichtig, dass Sie am Tag der Untersuchung

auf jede Form von Haarpflegeprodukten verzichten. Ein EEG ist eine schmerzfreie, ungefährliche Untersuchungsmethode, bei der Sie ruhig in einem Untersuchungssessel sitzen.

Sie dauert etwa 25 Minuten.

 

Evozierte Potentiale

Dabei wird die zentrale – d. h. vom Gehirn vorgenommene – Verarbeitung eines dargebotenen visuellen Reizes, einer akustischen oder einer elektrischen Reizung eines Nervs gemessen. Aus der Reizverarbeitungszeit können krankheitsrelevante Schlüsse gezogen werden. Häufig wird diese Untersuchung bei Verdacht auf eine Multiple Sklerose oder aber dem Verdacht auf eine Enge im Rückenmarkskanal oder auf einen Bandscheibenvorfall angewandt. Die Untersuchung der evozierten Potentiale ist weder gefährlich noch schmerzhaft.

Sie dauert etwa 15 Minuten.

 

1. Visuell evozierte Potentiale – kurz: VEP

Dazu verwendet man als Reiz Lichtblitze oder Schachbrettmuster am Monitor mit abwechselnder Hell-Dunkel-Umkehr.

 

Diese Potentiale dienen zur Vermessung des Sehnervs. Dieser ist z. B. nach einer Infektion geschädigt, speziell eine Retrobulbärneuritis kann mittels VEP erfasst werden und dann zur Diagnose einer disseminierten Entzündung des ZNS beitragen. Störungen des Sehnervs kommen aber auch bei anderen Erkrankungen wie z. B. bei Sehschwächen vor.

 

2. Somatosensible evozierte Potentiale – kurz: SEP

Als sensibler Reiz dient hier ein kurzer elektrischer Impuls, der an einem sensiblen Nerv appliziert wurde, z. B. am Tibialisnerv am Bein oder Medianusnerv am Arm.

 

3. Akustisch evozierte Potentiale – kurz: AEP

Nach kurzem akustischem Reiz, den Sie über einen Kopfhörer erhalten, kann die Verarbeitung von Geräuschen durch die Hörbahn dargestellt werden.

 

Die Dopplersonographie

der hirnversorgenden Halsgefäße

Hierbei wird anhand eines akustisch und bildlich dargestellten Signals die Qualität des Blutdurchflusses in allen wichtigen Blutgefäßabschnitten am Hals bestimmt. Das Signal wird durch eine sogenannte Stiftsonde erfasst, die an den Halsgefäßen entlanggeführt wird.

 

Die Untersuchung der Blutgefäße am Hals ist bei Hinweisen auf ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen im Kopf, bereits erfolgtem Hirninfarkt, aber auch bei Vorliegen von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Erhöhung der Blutfette wichtig.

 

Die Untersuchung ist schmerzlos und ungefährlich. Sie dauert etwa 15 Minuten.

 

Laboruntersuchungen

Bei bestimmten Fragestellungen sollen Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Unter Medikamenten sollten beispielsweise die sogenannten Routinewerte wie Blutbild, Leber- und Nierenwerte standardmäßig bestimmt werden. Auch die Bestimmung von Medikamentenkonzentrationen im Blut („Medikamentenspiegel“) ist wichtig, beispielsweise bei Behandlung mit Lithium oder Antiepileptika. Blutabnahmen können in meiner Praxis erfolgen.

 

Testungen

In der Regel werden zwei standardisierte Screening-Verfahren zur Früherfassung von Gedächtnisstörungen angewandt, der Mini Mental Standard Test sowie der DemTec Test (Demenz Detection Test).  Es handelt sich bei beiden Tests um Interviews mit einigen wenigen Handlungsaufgaben.

 

Um beide Fragebögen zu bearbeiten, benötigen wir etwa 20 Minuten Zeit.

 

Sollten Sie ein Hörgerät oder eine Lesebrille tragen, bringen Sie diese bitte zu dieser Untersuchung unbedingt mit!